x

Zurückhaltung bei nachhaltigen Produkten

Datum: 08.12.2023Quelle: Deloitte

 

Die weiterhin angespannte finanzielle Lage der Deutschen geht zunehmend zulasten nachhaltiger Konsumentscheidungen: Immer weniger Verbraucher kaufen nachhaltige Produkte. Ihr Anteil an der Bevölkerung ist von 59 Prozent im September 2021 auf nur noch 45 Prozent im September 2023 gesunken – ein Rückgang um fast ein Viertel. Zu hohe Kosten sind der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für diese wachsende Zurückhaltung. Das zeigen die Daten aus der regelmäßig von Deloitte erhobenen Verbraucherbefragung “ConsumerSignals”.

Von den Befragten angeführte Gründe gegen den Kauf nachhaltiger Produkte, Abb.: Deloitte

Dass sich Kosten und Nutzen bei nachhaltigen Erzeugnissen die Waage halten, wird zumindest von einem Teil der Befragten bezweifelt: 12 Prozent berichten, dass sie sich in letzter Zeit aus Qualitätsgründen gegen den Kauf nachhaltiger Produkte entschieden haben. Und selbst unter denjenigen, die zuletzt nachhaltig gekauft haben, meinen 18 Prozent, Abstriche bei der Qualität gemacht zu haben. Das betrifft vor allem die Bereiche Lebensmittel und Getränke sowie Bekleidung und Schuhe.

“Obwohl immer noch eine deutliche Mehrheit von der hohen Qualität nachhaltiger Produkte überzeugt ist, sollten die Ergebnisse für Hersteller ein erstes Warnzeichen sein”, betont Egbert Wege von Deloitte. “Wenn für Nachhaltigkeit in Zeiten angespannter Haushaltskassen ein höherer Preis anfällt, sind die Erwartungen an die Qualität ganz besonders hoch. Wichtige Stellschrauben für Handel und Konsumgüterhersteller sind transparente Kommunikation und Aufklärungsarbeit, um das Vertrauen in nachhaltige Produkte zu stärken und den Einzelnen vom Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen.”

Wenig Einfluss auf die Entscheidung pro oder contra Nachhaltigkeit hat das Haushaltseinkommen: Während etwa die Hälfte der Personen mit mittlerem oder hohem Einkommen in letzter Zeit nachhaltige Produkte gekauft hat, sind es bei den Befragten mit geringem Haushaltsbudget immer noch vier von zehn. Dass nachhaltiger Konsum weniger eine Frage des Einkommens, sondern des Preises ist, zeigen aktuell die Discounter: Sie konnten mit Bio-Produkten zuletzt ein Umsatzplus erzielen und sich damit dem allgemeinen Rückgang beim nachhaltigen Konsum entziehen.

Roland Sossna / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.

Messe

Seminare

Termine

Weiterbildung

sonstige Veranstaltung