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VMB-Milchmarktbericht: Knappe Verfügbarkeit bei Butter und Käse

Datum: 02.09.2024Quelle: VMB

 

Die Milchanlieferung hat im August neben dem saisonalen Rückgang verstärkt durch die hochsommerlichen Tagestemperaturen an Höhe verloren. Seit Mitte Juli wurde in Deutschland die Vorjahreslinie unterschritten und bewegte sich nun vier Wochen später – Mitte August – sogar unter dem Erzeugungsniveau von 2022. Wenngleich das Milchaufkommen im ersten Halbjahr 2024 die Vorjahresmenge einnahm, sind die Angebotsverhältnisse am Rohstoffmarkt von einer knappen Verfügbarkeit geprägt. Ein geringer Milchfettgehalt in der Anlieferung begrenzte die Ausbeute und befeuerte die Nachfrage nach Rahm. Hinzu kommen geringe Bestände an Butter und auch in der Käseherstellung erfordert es einen höheren Bedarf an Milchfett. Die Käsebestände sind weiterhin sehr übersichtlich. Am Spotmarkt sind die Kurse für Industriesahne von Woche zu Woche gestiegen, es wurde die Marke von 9,00 Euro/kg Fett durchbrochen.

Milchfett: knappe Verfügbarkeit, lebhaftes Kaufinteresse
Mit abnehmenden Rohstoffaufkommen und einer anhaltend lebhaften Nachfrage hat das Handelsgeschäft mit Rahm und Sahne im August weiter an Dynamik erhalten. Von einem absatzbedingten Sommerloch kann heuer keinesfalls die Rede sein. Am Fettmarkt zeichnet sich immer mehr eine knappere Verfügbarkeit ab. Die Nachfrage nach Blockbutter für den kurzfristigen Bedarf übertraf das begrenzte Angebot und auch auf Lagerbestände konnte nicht wie gewünscht zurückgegriffen werden. In der ersten Augusthälfte zogen die Notierungen für Block-butter sprunghaft an. Die steigende Preisentwicklung setzte sich fort. In dieser Woche notierte die Süddeutsche Butter- und Käse Börse in Kempten für Blockbutter ein Plus von 45 Cent/kg in der Preisobergrenze und stieg auf 7,95 Euro/kg. Für geformte 250 g Butter wurden in der Preisspitze 7,45 Euro/kg veröffentlicht, was einen Anstieg von 25 Cent/kg bedeutet. Der Preisabstand zwischen Blockware und geformter 250 g Butter beträgt nun 50 Cent/kg (Vorwoche 30 Cent/kg).

Hartkäse: Bedarf an Rundlaibe wächst
Durch die verstärkte Volksfestzeit in Bayern nimmt in diesem Bereich vor allem die Nachfrage nach Allgäuer Emmentaler Rundlaibe einen wachsenden Mengenabsatz auf Großhandelsebene ein. Im Lebensmitteleinzelhandel konnte bei Stückware als auch geschnittener oder Stiftelware ein zufriedenstellender Nachfrageverlauf verzeichnet werden. Ansprechenden Absatz hatte Emmentaler und Viereckhartkäse auch im Export. Die Forderungen für Allgäuer Emmentaler legten zu.

Schnittkäse: sehr gute Nachfrage, bei sinkenden Beständen
Bei der Vermarktung von Schnittkäse sind zunehmend die Auswirkungen des knapp versorgten Fettmarktes zu spüren. Durch die geringere Fettausbeute aus der Rohmilch und hohen Rahmpreisen am Spotmarkt orientierte sich die Käseherstellung meist nur an den erforderlichen Kontraktmengen. Entsprechend sind zusätzliche Mengen im freien Handel kaum verfügbar, folglich war es kaum möglich die abnehmenden Lagerbestände wieder zu füllen. Auf Abnehmerseite zeigte sich bisher keine Entspannung. Aus dem Lebensmitteleinzelhandel/Discount und auch der Verarbeitungsindustrie wurden weiterhin stattliche Mengen abgerufen. Der Export verlief ebenfalls zu einem hohen Handelsvolumen. Die Abgabepreis im Großhandel reagierten bisher noch nicht auf die angespannte Käsevermarktung. Für Block- und Brotware wurden an der Notierung in Hannover unveränderte Preise veröffentlicht.

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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