Die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern haben ihren wirtschaftlichen Stellenwert für den Freistaat auch 2017 bewiesen. Die 1.067 Unternehmen mit ihren rund 18.000 Mitarbeitern erzielten im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von insgesamt 12,5 Mrd. € (+ 5,3%) einen Gewinn von 247,8 Mio. Euro. Das gab der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) bekannt. Auf die Milchgenossenschaften entfiel ein Umsatz von 3,3 Mrd. € (+ 13,6%).
GVB-Präsident Jürgen Gros machte deutlich, dass die Genossenschaftsidee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen auch 200 Jahre nach dessen Geburt nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt habe. Dazu trage insbesondere das Prinzip der Eigenverantwortung bei, für das Raiffeisen stets eintrat anstatt staatliche Hilfe einzufordern. „Eigenverantwortung zählt zu den konstituierenden Merkmalen der Sozialen Marktwirtschaft. Allzu oft wird das leider vergessen“, so Gros.
Als Beispiel führte der GVB-Präsident die zuletzt immer wieder geäußerte politische Forderung an, staatlicherseits in die genossenschaftlichen Milch-Lieferbeziehungen einzugreifen. „Genossenschaften schützen ihre Mitglieder vor den Folgen unberechenbarer Marktentwicklungen“, sagte er. Zudem sei es den Landwirten möglich, die Lieferbedingungen nach demokratischen Spielregeln eigenständig zu gestalten. Diese privatwirtschaftlichen Beziehungen staatlich zu steuern, würde nicht dazu beitragen, Preisschwankungen zu glätten. Vielmehr würde dadurch die stabilisierende Wirkung der Genossenschaften aufs Spiel gesetzt. Gros: „Auch in der Politik sollte man Raiffeisens Idee Rechnung tragen und auf dem Milchmarkt weiter auf die Eigenverantwortung und Gestaltungskraft der Genossenschaftsmitglieder vertrauen. Das hat sich seit mehr als hundert Jahren bewährt.“
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